FORSCHUNGSSCHWERPUNKT
Internationale Geschichte der Advent-Kindergärten
Forschungsprojekt: Internationale Geschichte der Advent-Kindergärten
Die Ideen von Friedrich Fröbel standen vor 150 Jahren am Anfang der Advent-Kindergärten in den USA. Forschungsgegenstand ist die Frühgeschichte der Fröbel-Bewegung in den USA.
Die Fröbel-Idee lebt in Amerika
Die amerikanischen Fröbelianerinnen
Die schwierigen politischen Verhältnisse in Deutschland zur Zeit Fröbels führten dazu, dass Fröbel-Schülerinnen nach Amerika auswanderten. Dort fanden die Fröbel – Ideen bald einen guten Boden – bis heute.
1844 | Das Spätwerk von Fröbel erscheint: Die „Mutter- und Koselieder“ Mit dem Beginn der industriellen Gesellschaft muss vieles „gelernt“ werden, was in einer dörflichen Gesellschaft selbstverständlich war. Die „Mutter- und Koselieder“ wollen helfen, eine besonders intensive Beziehung zwischen Mutter und Kind aufzubauen. Zu Beginn sieben Koseliedern, in denen die Mutter ihre Gefühle beim Anblick ihres eben geborenen Kindes zum Ausdruck bringt. Dann folgen 50 Spiellieder, die dem Kind Dinge aus seiner Umgebung anschaulich machen wollen, mit großen Bildtafeln und jeweils passenden Handbewegungen (die die Mutter vormacht und das Kind nachmachen kann) |
1848 | Zusammenbruch der deutschen Revolution von 1848 |
1851 | Vorübergehendes Kindergartenverbot in Preußen (bis 1860). Deshalb wanderten Schülerinnen von Fröbel in die USA und andere Länder aus. Fröbels’s <i>Sonntagsblatt</i> war bereits in den Jahren 1837 bis 1840 außer in Deutschland auch in der Schweiz und in Columbus/Ohio (USA - Familie Frankenberg) erschienen. |
1852 | Tod von Friedrich Fröbel |
1856 | Der erste private Kindergarten in den <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Staaten" target="_blank">Vereinigten Staaten</a> war deutschsprachig und wurde 1856 von der Fröbel-Schülerin <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_Schurz" target="_blank">Margarethe Schurz</a> in Watertown (Wisconsin) gegründet. Sie war die Gattin von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schurz" target="_blank">Carl Schurz</a> einem aus Deutschland geflohenen Teilnehmer der versuchten Revolution von 1848. Er wurde später bekannt als amerikanischer General und Politiker. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_Peabody" target="_blank">Elizabeth Peabody</a> ließ sich von Margarethe Schurz inspirieren und in die fröbelschen Ideen einweisen und gründete 1860 in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Boston" target="_blank">Boston</a> (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Massachusetts" target="_blank">Massachusetts</a>) den ersten <i>englischsprachigen</i> Kindergarten. Der deutsche Auswanderer, Journalist und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dagoge" target="_blank">Pädagoge</a> <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Adolph_Douai" target="_blank">Adolph Douai</a> (1819–1888) hatte ebenfalls in Boston 1859 den ersten <i>öffentlichen</i> (deutschen) Kindergarten nach den Ideen von Fröbel (1782–1852) gegründet. |
1862 | Louise Pollock (Plessner) gründet den ersten „echt“ fröbel’schen Kindegarten (auf der Grundlage deutscher Fachbücher) und schickt ihre Tochter Susan nach Berlin um bei Mahrenholz-Bülow zu studieren. |
1870 | Ausbildung amerikanischer Kindergärtnerinnen |
1890 | Der Kindergarten wird in den USA zunehmend zur Klasse 0 der Grundschule. |
Der amerikanischen Mentalität kam entgegen, dass Fröbel die Vorschulpädagogik aus technischen Grundlagen abgeleitet hat
- aus Würfel und Kugel, und den daraus abgeleiteten Formen, der Zerteilung des Würfels in Legeplättchen und Legestäbchen und der Zerteilung der Kugel in Lege-Ringe
- aus Flächen, die mit unterschiedlichen Materialien (Holz, Papier …) zu unterschiedlichsten Formen zusammengesetzt werden.
Zur diesjährigen amerikanischen Fröbel-Conference (University of Michigan) im Oktober 2013 wurde angekündigt:
The focus of this year's conference is using the Froebel Gifts & Occupation materials to teach design to children in grades K-12 (both in the classroom and at /home). The content of the workshops will involve application of Gift Play (and their connection to Occupation activities), as well as songs, finger plays, movement games, gardening and nature education. Attendees will work with experienced Froebel teachers and have many opportunities to play themselves. This is a great opportunity for networking and socializing with other Froebelians.
Wen mehr interessiert kann auf Youtube aufrufen: youtu.be/sSpn90ilEgQ
Nach einem Vortrag von Prof. Ann T. (University of Louisville, USA) auf dem 4. Fröbel-Symposium 2002 in Berlin mit dem Thema: „Fröbel ist nicht tot, sondern er lebt noch in Amerika - die amerikanischen Fröbelianerinnen“ (nach Fröbels Pädagogik verstehen, interpretieren, weiterführen, hg. Von Helmut Heilmann und Karl Neumann, Würzburg 2003, S. 68 ff.)